Gott ist ewig, seine Größe ist unausforschlich (Ps. 145:3). Gott plante, Himmel und Erde zu erschaffen und ließ unmittelbar Bücher anlegen mit den Namen der Menschen, die am Ende der Erdenzeit zur ewigen Herrlichkeit erhoben werden würden (Off. 13:8). Dann schuf Gott Himmel und Erde (1. Mose 1:1). Aber die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe ... (1. Mose 1:2), ganz unpassend für einen Gott, der sagt, er sei Licht (1. Joh. 1:5). Bibelstellen wie Judas 1:6 und 2. Petr. 2:4 legen folgendes Szenario nahe: Ein Engelfürst und zahllos viele Engel mit ihm haben gesündigt. Sie werden in Folge Teufel und Dämonen genannt. Wegen ihrer Sünde verbannt sie Gott in die „Finsternis“. Sie werden mit „Ketten der Finsternis“ gehalten bis zu ihrer Verurteilung am Jüngsten Gericht. Der physikalische Ort ihrer Verbannung ist die Erde, insbesondere auch das Innere der Erde. Gott kommt nun an diesen dunklen Ort der Verbannung und baut in der Schöpfungswoche rundherum um diese Erde einen Kosmos mit Sternen und Planeten, mit Atmosphäre, Tieren und Pflanzen und setzt dann den Menschen, der im Bilde Gottes geschaffen wird, absichtsvoll auf diesen widrigen Warteort Erde. Die Umstände deuten an, dass Gott für die gefallenen und die treuen Engel etwas inszeniert, was bei ihrer Beurteilung oder Verurteilung zur Anwendung gebracht werden soll (vgl. 1. Kor. 6:3). Die Menschen und die unsichtbare Welt, die hier auf ihr Gericht wartet, sind in Konflikt, 1. Joh. 5:19: Wir wissen, dass wir aus Gott (= Gottes Kinder) sind, die ganze Welt dagegen im Argen liegt (oder: sich in der Gewalt des Bösen, d.h. des Teufels, befindet). [Menge-Übersetzung] Auf der Erde, wo mit gutem Grund Finsternis herrscht, schafft Gott mit dem ersten Satz der Schöpfung Licht und beginnt ein unermesslich gewaltiges und herrliches Demonstrationsobjekt seiner Gerechtigkeit und Weisheit, 1. Kor. 4:9: ... Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen. Der so genannte Sündenfall, der sich kurz nach Vollendung der Schöpfung ereignete, ist im dritten Kapitel der Bibel beschrieben. Wer möchte, kann den kompletten Text vom Sündenfall (einschließlich Kommentar) auf dieser externen Webseite nachlesen. Zusammenfassend geschieht Folgendes: Die Schlange verführt Eva, sodass sie vom verbotenen Baum in der Mitte des Gartens Eden isst. Eva gibt auch Adam von den Früchten. Gott spricht daraufhin schwerwiegende Strafen aus; auch verbannt er Adam und Eva aus dem Paradies. Es ist der Teufel, der durch die Schlange agiert. Dennoch ist die Schlange nach 1. Mose 3:1 ein Tier gewesen: Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HErr gemacht hatte ... Dieses Tier konnte sprechen. Es sah nicht aus, wie Schlangen heute aussehen, denn Gottes Fluch aus 1. Mose 3:14 ( ... weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang ...) setzt voraus, dass die Schlange vorher nicht auf dem Bauch kroch, vermutlich also aufrecht ging. Sie war das klügste Tier in Gottes Schöpfung. Von den heute lebenden Tieren sind die Menschenaffen die klügsten. So war die Schlange möglicherweise ein menschenähnlicher Affe. Fossilfunde belegen, dass es ausgestorbene Hominiden gibt, die dem Menschen ähnlicher sind als heute noch lebende Primaten. Nach Auskunft des Bibelkommentars von Adam Clarke (1762-1832) zu Genesis 3 gibt es im Arabischen, das dem Hebräischen nahe steht, ein dem in der Bibel verwendeten Wort für Schlange ähnliches Wort, chanas oder khanasa, das einerseits „er wich ab, verführte“ bedeutet, andererseits auch „Teufel“ und eben „Affe“. Clark glaubt, dass dieser Primat, den Gott nach dem Sündenfall verfluchte, nicht zu einer Schlange wurde, sondern ein Primat blieb, aber eben einer, der auf allen Vieren gehen muss. Das Wort Schlange (nachash, im NT dann: ophis) sei im biblischen Text an vielen Stellen mit unterschiedlicher Bedeutung vorhanden und nicht auf eine bestimmte biologische Art bezogen. Die wichtigsten Bedeutungen seien Schlange, Krokodil, Flusspferd, Ehebruch, Kette, Handschellen, Messing, Stahl, Beschwörer. Dieser hebräische Ausdruck, der in Genesis 3 mit „die Schlange“ übersetzt wird, הַנָּחָשׁ (= hannachash), besteht aus dem Artikel הַ und dem Wort נָחָשׁ (= nachash), welches „glänzend, scheinend“ bedeutet, wenn man es als Adjektiv ansieht, und „Schlange“ bedeutet, wenn man es als Hauptwort (maskulin) ansieht. Man kann hannachash also gleichzeitig lesen als „die Schlange“ und als „der Glänzende“. Die Bibel stellt Engel mitunter als glänzend dar (Lutherübersetzung: helles, glattes Erz), siehe Daniel 10:6: ... seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles, glattes Erz ... Das hebräische Wort, das hier mit „glattes Erz“ (נְחשֶׁת = Kupfer) widergegeben ist, enthält das Adjektiv nachash (נָחָשׁ = glänzend). Gebaren und Worte der Schlange könnten also trotz des Primaten-Tierkörpers engelhaft gewirkt haben, sodass Eva der Überzeugung war, aus dem Mund der Schlange Worte des Allerhöchsten zu hören. In 2. Kor. 11:3 wird die Verführung durch die Schlange als schalkhaft, d. h. trickreich und raffiniert, eingestuft: Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer Schalkheit, also auch eure Sinne verrückt werden ... Was die Schlange zu Eva sagt, ist jedoch recht einfach, ohne aufwendiges Argument und Trickserei, siehe 1. Mose 3:1-6: Und die Schlange ... sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allerlei Bäumen im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: ... von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon ..., dass ihr nicht sterbet. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, dass, welches Tages ihr davon esset, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib schaute an, dass von dem Baum gut zu essen wäre ...; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß. Es geschieht hier nicht mehr, als dass die Schlange nachfragt, ob Gott das Essen von allen Bäumen erlaubt hätte. Eva antwortet: „Nein“, sie würden sterben, wenn sie vom Baum aus der Mitte des Gartens essen. Die Schlange widerspricht, sie würden nicht sterben, im Gegenteil, es wäre von Vorteil, davon zu essen. Eva schaut dann die Früchte an und isst. Was ist hier kunstvoll verführerisch? Es war leicht, Eva zum Essen zu bewegen, eine dreiste Lüge hat genügt, keine weitere Aufforderung war nötig. Adam war bei alledem nicht zugegen. Eva geht dann mit den verbotenen Früchten zu Adam und gibt ihm davon. Adam weiß, dass Gott angekündigt hatte, sie würden sterben, wenn sie davon essen. Trotzdem gehorcht er Evas Worten ohne Einwand und isst. Das überrascht. Adam war sehr intelligent, er hatte z. B. spontan alle Tiere mit Namen versehen, siehe 1. Mose 2:20: Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen ... Adam hatte den allmächtigen Gott in Person gesehen und mit ihm geredet. Nun sagt Eva ihm, er solle die verbotenen Früchte essen und er widerspricht nicht. Eva hatte schon gegessen. Es ist unmöglich, dass die Früchte so lecker waren, dass Adam dafür sterben wollte. Adam hätte sagen können: „Ich will nicht davon essen, sonst muss ich sterben.“ Das wäre noch nicht einmal eine große moralische Leistung gewesen. Es macht keinen Sinn, dass Adam einfach isst. Es gibt nur eine Lösung: Es hatte tatsächlich eine Verführung Evas gegeben: eine Verführung zum Sex. Mittelbar erklärt dieser Vorfall auch Adams Verhalten, siehe unten. Nach ihrer bestialischen Sünde war Eva geistlich im Bann ihres Verführers. In welcher konkreten Weise sich das Geistwesen Teufel mit dem Körper des Tieres verband, bleibt geheimnisvoll. (Vergleiche 2. Thess. 2, wo auch von einem Geheimnis der Bosheit, einem Mensch[en] der Sünde als Medium des Satans die Rede ist.) Adam hatte vermutlich keine Kenntnis von der sexuellen Sünde Evas. Nachdem Gott Adam und Eva aus dem Paradies gestoßen hatte, lesen wir in 1. Mose 4:1: Und Adam erkannte sein Weib Eva ... Die Patriarchen, die in Genesis 5 genannt sind, zeugten ihren jeweils ersten Sohn im fortgeschrittenen Alter. Sex hatte für sie keine Bedeutung, schon gar keine Priorität. Vielleicht hatte die sexuell erfahrene Eva die Idee, Adam zur Zeugung eines Kindes zu bewegen, weil sie meinte, den Zeugungsakt mit der Schlange damit vertuschen zu können. Es ist verwunderlich, wie sie die Geburt Kains in. 1. Mose 4:1 kommentiert („Ich habe einen Mann gewonnen mit dem HErrn.“), so als müsste sie Adam etwas erklären – vielleicht Kains dunkle Hautfarbe (vgl. den Kommentar zu Genesis 4:1-2). Nach der Vereinigung Adams mit seiner Frau Eva werden Kain und Abel geboren, „Zwillinge“, die sich in ihrem Charakter sehr unterscheiden, die auch nirgends in der Bibel, wie sonst bei Zwillingsgeburten üblich, Zwillinge genannt werden. (Für einen Nachweis, dass Kain und Abel im selben Geburtsvorgang zur Welt kamen, siehe ebenfalls den externen Kommentar zu Genesis 4:1-2). Der Geburt von Kain und Abel muss medizinisch eine superfetatio oder superfecundatio zugrunde liegen: Sie stammen von unterschiedlichen Vätern: Kain von einem Tier, Abel von Adam, dem Ebenbilde Gottes. Es ist möglich, dass die beiden Befruchtungen einer superfecundatio mehrere Wochen auseinander liegen. Wegen der sexuellen Sünde zwischen Eva und der Schlange ist es folgerichtig, dass Gott in dem sich unmittelbar anschließenden Fluch den Samen der Schlange einschließt, 1. Mose 3:15: Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen ... Wie ist es möglich, dass die Schlange menschliche Nachkommen hat, wenn nicht durch Eva? Ist doch Eva die Mutter aller Lebendigen (1. Mose 3:20). Adam und Eva waren beide rein und gottähnlich geschaffen. Wie hätte ihr erstes gemeinsames Kind ein Mörder sein können? Kain war darum vom Teufel (1. Joh. 3:12 ... Kain, der von dem Argen war ...). Abel war von Adam gezeugt und wird gerecht genannt (Matth. 23:25; Hebr. 11:4). Der Same des Teufels ist unter den Menschen: Die Nachfahren Kains sind noch heute mitten unter uns, vgl. Matth. 13:24-30: ... Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon ... und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, dass man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer. Die Schalkheit, Klugheit oder Gerissenheit, die der Schlange attestiert wird, offenbart sich nicht an den wenigen Worten, die sie zu Eva spricht, sondern an dem raffinierten Gesamtvorgang: ein Tier, dessen Körperbau dem Menschen ähnelt, die Schlange, zur sexuellen Sünde mit dem Weibe Adams zu gebrauchen, um auf diese Weise die Herrschaft über Adam und Eva zu erlangen und damit zu bewirken, dass beide von der verbotenen Frucht essen, was ihren Tod zur Folge haben würde; gleichzeitig wird ein hybrider Tier-Mensch-Nachwuchs auf den Weg gebracht, der die göttlichen und reinen Wesensmerkmale der im Bilde Gottes geschaffenen Menschen durch rassische Vermischung nach und nach verdirbt. Böser und genialer kann kein Plan sein. Wenn wir Sünde tun, werden wir von der Sünde gefangen gehalten, Joh. 8:34: Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Gerade sexuelle Sünden haben vernichtende Wirkung auf den Glauben an Gott, siehe 1. Kor. 6:17-19: Wer dagegen dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. Fliehet die Unzucht! Jede (andere) Sünde, die ein Mensch begeht, bleibt außerhalb seines Leibes, der Unzüchtige aber sündigt gegen seinen eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr (somit) nicht euch selbst gehört? [Menge-Übersetzung] Nachdem Eva mit einem Tier, das die Anmutung eines Engels hatte (2. Kor. 11:14), sexuell gesündigt hatte, lebte Gottes Geist nicht mehr in ihr; statt dessen hatte der Teufel Macht über sie. Hier nun der Versuch, aus diesen Umständen Adams Verhalten zu erklären. Es gibt Argumente für zwei verschiedene Möglichkeiten: Die erste Möglichkeit ist: Weil Adam und Eva vor Gott als zusammengehörig und als „ein Fleisch“ galten, hat die Sünde Evas dem Teufel auch Macht über Adam gegeben. Dass Adam von Evas sexueller Sünde bis zur Geburt Kains vermutlich nichts wusste, spielt keine Rolle. Belege, dass das Verhalten eines Ehepartners den anderen Ehepartner und den Rest der Familie bösen Mächten ausliefern kann, findet man in Sprüche 2:18, wo von der untreuen Frau gesagt wird: denn ihr Haus neigt sich zum Tod und ihre Gänge zu den Verlorenen. Das Verhalten des Ehepartners kann auch gute Mächte über die ganze Familie bringen, siehe Apg. 16:31: Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig! Ein weiteres Beispiel liefern Mose und Zipporah: Verfehlungen Moses hat Gott ohne Umschweife benannt, z. B. seine Sünde am „Haderwasser“, 4. Mose 20:12: Der HErr aber sprach zu Mose und Aaron: Darum dass ihr nicht an mich geglaubt habt, mich zu heiligen vor den Kindern Israel, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde. In 2. Mose 4:24-25 ist darum keine Sünde Moses im Spiel: Und als er unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HErr entgegen und wollte ihn töten. Da nahm Zippora einen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und rührte ihm seine Füße an und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam. Diese Bibelstelle bedeutet vermutlich: Zippora wusste um die geforderte Beschneidung. Sie hatte sie verhindert. Aufgrund ihrer Sünde versucht ein Engel, Mose zu töten. Die englische King-James-Übersetzung zeigt den Widerwillen Zipporas deutlicher: Then Zipporah took a sharp stone, and cut off the foreskin of her son, and cast it at his feet, and said: Surely a bloody husband art thou to me. Eine zweite Erklärung, warum Adam widerstandslos sündigte, ist vielleicht nicht wahrscheinlich, aber zumindest denkbar: Adam hat mit Überlegung von der verbotenen Frucht aus Evas Hand genommen, weil er sah, dass sie schon gegessen hatte und er vielleicht von einer zukünftigen Erlösung etwas ahnte, vgl. 1. Tim. 2:14: ... Adam ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt ... Er hätte dann die ungeheure Größe demonstriert, alle Rechtfertigung für seine Sünde willentlich aufzugegeben. Röm. 5:14 deutet in diese Richtung: Doch herrschte der Tod von Adam an bis auf Moses auch über die, die nicht gesündigt haben mit gleicher Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild des, der zukünftig war. Auch Eph. 5:25-26 macht Andeutungen: Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort ... Adams Essen vom verbotenen Baum ist die Sünde, die den Tod bringt. Evas wegbereitende Sünde scheint für die Welt nicht maßgeblich zu sein, vermutlich wegen des Status’, den sie als Gehilfin und als „aus Adams Seite erschaffen“ hat, Röm 5:18: Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen. Randnotiz: Was dem Satan durch die Verführung Evas gelungen ist, ist sehr gewaltig. Im Vorfeld war ihm schon das Tierreich gefolgt, vgl. den Kommentar zu 1. Mose 3:14. Die gesamte Schöpfung, auch die im Ebenbilde Gottes geschaffenen Menschen, waren dem Satan verfallen und würden in Ewigkeit verdammt werden. Der Satan kannte Wesenszüge Gottes, die garantierten, dass Gottes furchtbarer Zorn unabänderlich auf die begangene Sünde folgen musste. Der Bund der Beschneidung, den Gott mit Abraham und seinen männlichen Nachkommen macht, knüpft an den Sündenfall an: Warum würden Abraham und seine Nachkommen durch die blutige Beschneidung der Geschlechtsorgane in einen neuen Bund mit Gott aufgenommen, wenn der vorherige Ausschluss aus dem Bund nicht mit sexuellen Verfehlungen zu tun hatte? (Das Bewusstsein um diesen Bund der Beschneidung behindert u. a. die Vermischung mit nicht-israelischen Ethnien.) Ein mehr oder weniger großer Anteil von Kains Blut fließt seit der Sintflut in allen Menschen. Niemand ist mehr frei davon, so wie Adam, Seth, Enos oder Noah es waren. Kains Blut ist väterlicherseits das Blut eines Tieres: der Schlange. Der Titel „Menschensohn“, den Christus sich selbst gibt, verweist auf seine Abstammung von Adam. Wo im Alten Testament Menschensohn übersetzt wird (Hesekiel, Daniel), steht wörtlich „Sohn Adams“ (ben adam; vereinzelt steht auch ben enos). Wo im Neuen Testament „Menschensohn“ steht (huios anthropos), hat der aramäisch sprechende Christus vermutlich „Sohn Adams“ gesagt – genauso stehen seine Worte im aramäischen Targum: bar adam (Abbott, E. A.: The son of man. Cambridge: Cambridge University Press, 1910). Der Ausdruck „Sohn Adams“ zeigt an, dass Christus in seinem Fleisch keine Anteile der Schlange hatte, wie z. B. Maria. Daraus muss man folgern, dass Maria keinen genetischen Anteil an Christus hatte und der Heilige Geist ihr keinen Samen, sondern einen Embryo übergab. Als die Freunde Hiobs in falscher Weise über Gott gesprochen haben, fordert Gott sie auf, sieben Farren und sieben Widder als Brandopfer dafür zu opfern und Hiob zu bitten, für sie zu beten (Hiob 42:7-8). Für die falschen Worte, die Hiobs Freunde sprechen, müssen also unmittelbar Tiere getötet werden, so als wären die Tiere irgendwie in der Verantwortung. Die Gemeinschaft mit Gott und die Annäherung an Gott ist den Menschen nach der Sintflut nur möglich, wenn sie begleitet wird von Tieropfer. Die vorgeschriebene Opferung (3. Buch Mose) machte aus dem Tempelbetrieb in Jerusalem einen Schlachthof. Tiere wurden direkt am Altar getötet und ihr Blut auf den Altar gesprengt (3. Mose 1:11). Bei einem einzigen Schlachtopfer pro Tag mag das malerisch wirken, aber bei hundert oder noch viel mehr Schlachtungen pro Tag stehen die Priester mittags bis zu den Knöcheln im Blut. Während die makellosen Tiere abgeschlachtet werden, ertönt Musik und Gesang (2. Chr. 29:27-28), die Gemeinde betet dabei an. Man ist an dieser Stelle geneigt zu verlangen, dass eine christliche Theologie, die vorgibt, Gottes Wort recht zu verstehen, solchen Opferszenarien Sinn verleihen kann. Obwohl Gott die Schlachtungen fordert und die auf Holz verbrannten Schlachttiere als süßen Geruch (3. Mose 1:9) empfindet, sagt 1. Sam. 15:22, dass Gehorsam Gott mehr gefällt als Opfer. Ebenso: Obwohl König David in Psalm 40:6 aussagt, dass Gott Opfer und Speisopfer nicht gefallen, bring er sie Gott sein Leben lang vorbildlich dar. Oder Psalm 51: Vers 16 erklärt: Brandopfer gefallen dir nicht; und gleich ein paar Sätze weiter in Vers 19 steht: dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer. Das alles erweckt den Eindruck, dass Gott diese Opferungen im Herzen nicht gefallen, aber dass sie absolut notwendig sind und ihm darum doch gefallen. Die Tempelopferungen sind nicht hinreichend erklärt ohne den Hinweis, dass der Sündenfall abartig böse, bestialisch und teuflisch gewesen sein muss und dass die gesamte Tierwelt dabei schuldhaft und vorbereitend involviert war. Eins der Tiere, vom Satan beseelt, beging die Übertretung mit Eva, vergriff sich sexuell am Ebenbilde Gottes und zeugte Kain, dessen Nachkommen mit der Zeit (durch Verheiratung mit der Linie Abels) Tierblut im gesamten Menschengeschlecht verbreiteten, darum vgl. 3. Mose 17:11: Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, dass eure Seelen damit versöhnt werden. Denn das Blut ist die Versöhnung, weil das Leben in ihm ist. Trotz mancher verständlicher Bezüge zum Sündenfall verbleibt in Gottes Forderungen für den aufwändigen und detailliert geregelten Tempelbetrieb Geheimnisvolles und Angsteinflößendes. Warum zum Beispiel wird Aaron befohlen, einen Bock lebendig für Asasel in die Wüste zu schicken oder warum muss Aaron viel Räucherwerk am Altar aufsteigen lassen, dass er nicht sterbe, siehe 3. Mose 16:5-13 (vgl. auch 3. Mose 16:22 mit Matth. 12:43)? Warum muss die Erstgeburt geopfert werden (2. Mose 22:29-30), warum sagt Gott dem Abraham in 1. Mos. 22:2, er solle seinen Sohn Isaak opfern (obwohl es ja dann anders kommt)? Gott will kein Menschenopfer, aber dennoch gehört ihm jeder erstgeborene Sohn und muss von der Opferung „ausgelöst“ werden (2. Mos. 13:13). Dämonen übrigens begrüßen Menschenopfer (5. Mos. 12:31). Es gibt scheinbar zwingende Gründe für die Opferungen, die Gott verlangt und für die begleitenden, nach mosaischem Gesetz genau zu beachtenden Regeln (Widder, Schafe, Reinigung der Tempelgefäße, Körperwaschungen etc. etc.). Zur Wichtigkeit der Regeln genau nach Gottes Wortlaut, siehe 1. Sam. 15:17-23: ... Von den Amalekitern haben sie sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder um des Opfers willen des HErrn, deines Gottes; das andere haben wir verbannt. ... Samuel aber antwortete Saul: ... der HErr sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und verbanne die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie vertilgest! Warum hast du nicht gehorcht der Stimme des HErrn, sondern hast dich zum Raub gewandt und übel gehandelt vor den Augen des HErrn? Saul antwortete Samuel: Habe ich doch der Stimme des HErrn gehorcht und bin hingezogen des Wegs, den mich der HErr sandte, und habe Agag, der Amalekiter König, gebracht und die Amalekiter verbannt; aber das Volk hat vom Raub genommen, Schafe und Rinder, das Beste unter dem Verbannten, dem HErrn, deinem Gott, zu opfern in Gilgal. Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HErr Lust habe am Opfer und Brandopfer gleich wie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken besser denn das Fett von Widdern; denn Ungehorsam ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst. ... Der irdische Tod, den wir leiden müssen, kommt durch das Essen der verbotenen Frucht. Gott hatte Adam angekündigt, es würde den Tod nach sich ziehen. Gott sagt, das Leben ist im Blut (3. Mose 17:11; besser: die Seele ist im Blut). Gemäß der Gerechtigkeit, die Gott verlangt (Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn ..., 5. Mose 19:21), ist für Leib und Blut des Menschen, das nun den Tod an sich hat, Ebendasselbe als unschuldiges Sühneopfer erforderlich: Christus. Hebr. 10:10 erklärt, dass der Körper von Christus Gott als Opfer gebracht wurde. Das ist ja ansatzweise zu verstehen, aber warum musste Christus auf die denkbar schmerzlichste Weise über Stunden zu Tode gequält werden? Christus verweigerte am Kreuz, schmerzlindernde Galle (Matth. 27:33) zu trinken. Er wollte sich der Qual ohne Schonung aussetzen. Warum? Warum die körperliche Qual? Das, was Christus leiden musste und was vereinzelt andere Menschen leiden mussten, findet man auch im Tierreich: Tiere sind von Gott verurteilt, sich gegenseitig bei lebendigem Leibe aufzufressen. Nicht selten müssen Zebras, Elefanten etc. erdulden, wie sie an- und aufgefressen werden und leben dabei noch mehrere Stunden, bis der Tod sie endlich erlöst. Die Tiere, die heute leiden müssen, haben ja selbst nicht im Paradies gesündigt, sondern sind vermutlich, so wie der Mensch, durch das, was man Erbsünde nennt, in Mitleidenschaft gezogen. An ihnen oder an ihrem Verhalten ist dadurch jetzt etwas, was den Tod verdient, und zwar einen qualvollen Tod. Diese Überlegungen sind belastend und schwer und sollen nur andeuten, dass das Tierreich auf tragische Weise zum Sündenfall gehört. Nach 1. Joh. 2:1-2 haben wir nun ... einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist. Und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden ... Seit Himmelfahrt ist darum der Tempeldienst und das irdische Tieropfer suspendiert. Wenn Christus für die Dauer des Tausendjährigen Reiches auf die Erde zurückkehrt, kann er vor Gott nicht zugleich unser Hoherpriester (Hebr. 6:20) und Fürsprecher sein, sodass dann in Jerusalem wieder ein Tempel steht und wieder das Tieropfer praktiziert werden wird, vgl. Hesekiel 45 & 46. Erst nach der Auferstehung, wenn wir einen von Tod, Tierblut und Sünde erlösten, herrlichen und unsterblichen Körper haben, können wir Gott persönlich begegnen. Auf der nächsten Seite Fluch wird noch einmal kurz 1. Mose 3:14-19 kommentiert. |